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Kategorie: Fachtext - ics-adminservice

01 | Anleitungstext


Lebenslauf – Hilfe für Schüler


Allgemeine Information zum Lebenslauf


Wenn du dich für eine Stellenausschreibung, eine Ausbildungsstelle, ein Praktikum oder einen Job in den Schulferien bewerben möchtest, brauchst du einen tabellarischen Lebenslauf. Der Lebenslauf ist deine persönliche Visitenkarte und eines der wichtigsten Dokumente in einer Bewerbungsmappe. Das besondere am Lebenslauf ist, dass du ihn selbst schreibst und gestaltest. Das heißt auch, du solltest zunächst allein daran arbeiten, um besser zu verstehen, worum es geht. Suche dir für das Arbeiten eine Zeit aus, in der du nicht abgelenkt bist, die Schulferien eigenen sich hierfür besonders. Neben dem Bewerbungsanschreiben und den Kopien deiner Zeugnisse enthält dein Lebenslauf sehr wichtige Informationen über dich.


Die Formatvorlage – das Design


Bevor du anfängst zu schreiben, ist es notwendig, einige Entscheidungen zu treffen. Der Lebenslauf besteht aus drei Komponenten: Inhalt, Bewerbungsfoto und Darstellung. Ehe du also den Inhalt zusammenstellst, kannst du dich zuerst mit der Form beschäftigen. Es gibt viele Vorschläge und Vorlagen zu Lebensläufen. Schaue dich in Ruhe um. Wertvolle Tipps findest du im Internet, in Bewerbungsbüchern, beim Arbeitsamt oder auch in deinem persönlichen Umfeld. Vielleicht hast du ältere Geschwister, die erfahren sind, weil sie berufstätig sind und sich deshalb bereits beworben haben. Oder einer deiner Mitschüler hat bereits während der Sommerferien seinen Lebenslauf erstellt. Wenn du in der Ferienzeit mit der Arbeit anfängst, hast du genügend Zeit, dich gut zu informieren. Es ist ein bisschen wie bei der Auswahl deiner Kleider, das Design deines Lebenslaufs verrät einem Personalchef einiges über deine persönlichen Eigenschaften.


Das Bewerbungsfoto für den Lebenslauf


Wenn du dich für eine Vorlage entschieden hast, kannst du dich um das Foto kümmern. Die günstigste Möglichkeit bietet das Foto aus dem Passbildautomaten. Allerdings wirken die Bilder selten seriös und eignen sich deshalb nicht besonders für eine gute Bewerbung. Fotografen wissen genau, wie ein Bewerbungsfoto aussehen sollte. Bevor du dich auf den Weg in ein Fotostudio machst, solltest du unbedingt überprüfen, ob du das passende Outfit für das Foto gewählt hast.


Beim Oberteil solltest du zu grelle Farben und unruhige Muster vermeiden, die Kleidung sollte allgemein nicht verknittert sein, Sinn ist es, einen ordentlichen und gepflegten Eindruck zu erwecken. Denke einfach daran, dass du dich nicht so wie in der Ferienzeit anziehst. Zuviel Schminke, ungekämmte Haare und ein verschlafenes Gesicht sorgen nicht dafür, dass dir ein zukünftiger Chef die Arbeit in seiner Firma zutraut. Egal ob die Bewerbung für ein Praktikum oder einen Ferienjob in den Schulferien sein soll, bevor du das Haus verlässt, ist es sicherlich ratsam, sich von deinen Eltern oder einem Freund begutachten zu lassen. Im Fotostudio wird dir dann der Fotograf sagen, wie du dich am besten präsentierst. Achte darauf, dass du das Foto als Bild und als digitale Datei mitnehmen kannst, so lässt es sich auch zu einem späteren Zeitpunkt in einem Dokument ausdrucken. Wenn du deine Bewerbung in einer PDF verschickst, kannst du das Bild in deinen Lebenslauf einfügen. Wirst du später als Praktikant oder Mitarbeiter auf einer Website dargestellt, oder jemand möchte in einem Blog über dein Praktikum in der Ferienzeit berichtet, hast du immer eine geeignete Datei verfügbar.


Lebenslauf – der Inhalt


1. Zur Person


Nachdem du dich in deiner Ferienzeit mit Dokument-Design und Bewerbungsfoto auseinandergesetzt hast, geht es jetzt um die Fakten. Bist du ungeübt, dann schreibe den Lebenslauf nicht an einem Tag. Suche dir eine besondere Zeit für den Bewerbungsstart. Die Schulferien eignen sich gut, um mit der Arbeit zu beginnen. Lebensläufe folgen einer vorgegebenen Ordnung. Zuerst informierst du mit Hilfe des Lebenslaufs die Personalverantwortlichen über deine Person. Zur besseren Lesbarkeit wird der Lebenslauf immer in Tabellenform abgebildet. Hier ein Beispiel:


LEBENSLAUF


Zur Person:


Name: Vor- und Nachname

Geboren am: Geburtsdatum (Tag.Monat.Jahr)

Geburtsort: der Ort ist in deinem Pass vermerkt

Anschrift: aktuelle Adresse (Straße, Hausnummer, PLZ, Ort)

Telefonnummer: Festnetz und Mobil

E-Mail-Adresse:vorname.nachname@anbieter.de


In diesem Abschnitt erfährt der Personalchef also, wie du heißt, wie alt du bist, wo du geboren bist, wo du jetzt wohnst und wie er dich erreichen kann. Viele vergessen, die Telefonnummer und E-Mai-Adresse anzugeben. Es ist sehr wichtig, dass du unter den angegebenen Telefonnummern und der E-Mail-Adresse täglich erreichbar bist. Ein Vorstellungsgespräch könnte kurzfristig verschoben werden oder die Personalabteilung hat vorab noch Fragen an dich. Ob Praktikum, Ferienjob, die Arbeit nach der Ausbildung – generell ist es wichtig, dass du zu erreichen bist. Also wähle die E-Mail-Adresse aus, die du regelmäßig kontrollierst und entscheide dich am besten für eine Telefonnummer, unter der nur du zu erreichen bist. Ändern sich diese Kontaktdaten, informiere die Firma direkt.


2. Familie und Religionszugehörigkeit


Während der oben genannte Abschnitt immer angegeben wird, kannst du dir beim Folgenden überlegen, ob du diese Information aufschreibst.


Vater:Vorname Vater Nachname Vater, Beruf des Vaters

Mutter:Vorname Mutter Nachname Mutter, Beruf der Mutter

Geschwister:Vorname Schwester oder Bruder, Altersangabe, Beruf (falls vorhanden)

Religionszugehörigkeit: katholisch, evangelisch etc.


Die Angaben über deine Familie sind freiwillig. Wenn dein Vater z. B. gerade nicht arbeiten gehen kann, weil er arbeitslos ist, musst du das in deinem Lebenslauf nicht erwähnen. Du kannst seinen erlernten Beruf angeben. Manchmal ist es von Vorteil, wenn ein Personalchef sieht, dass auch deine Eltern in einem Beruf arbeiten, für den du dich gerade bewirbst. Es wird dir aber nicht negativ ausgelegt, wenn du diese Position weglässt. Die Religionszugehörigkeit spielt nur dann eine Rolle, wenn z. B. das Krankenhaus, in dem du ein Praktikum in den Schulferien machen möchtest, vorab darüber informiert hat, dass diese Angabe für die spätere Tätigkeit von Bedeutung ist. Ist das nicht der Fall, kannst du das einfach weglassen.


3. Schulbildung


Dieser Abschnitt ist wieder verpflichtend. Hier führst du in chronologischer Reihenfolge auf, wie sich dein schulischer Werdegang bisher gestaltet hat. Dafür beginnst du mit der Station, die am wenigsten weit zurückliegt:


Schulbildung


Schulabschluss voraussichtlich: Jahr, Monat

Schulische Aktivitäten: Schülerzeitung

Lieblingsfächer: Deutsch, Englisch, Informatik

Hauptschule, Realschule, Gymnasium: seit (Jahresangabe), Name der Schule

Grundschule: (Jahresangabe von-bis), Name der Grundschule


Welche Darstellungsform du wählst, hängt auch von deiner Vorlage ab. So kannst du auch die jeweilige Jahreszahl in die linke Spalte schreiben. Da du dir vorab genügend Vorlagen angeschaut hast, wird dir eine Entscheidung sicherlich nicht schwerfallen. Bedenke z. B. bei den Lieblingsfächern unbedingt, dass hier für die Personalchefs wichtige Informationen stecken. Vielleicht machen dir die Fächer Sport, Musik und Kunst genauso viel Spaß, aber je nach Bewerbung musst du entscheiden, welche Fächer vielleicht besser zur jeweiligen Firma passen. Möchtest du dich in den Schulferien für ein Praktikum im Ausland bewerben, dann ist eine Vorliebe für Sprachen wichtig. Planst du, in der nächsten Zeit einen Ferienjob als Volleyballtrainerin in einem Feriencamp anzunehmen, dann ist das Fach Sport wichtig. Vergiss aber nicht, dass die Personalchefs auch deine Schulzeugniskopien bekommen. Wenn du schlechte Noten in deinen Lieblingsfächern hast, passt das in der Darstellung nicht gut zusammen.


4. Kenntnisse/ praktische Erfahrungen


Kenntnisse:

EDV: trage die Programme ein, mit denen du vertraut bist, bewerte sehr gut, gut oder Grundkenntnisse (Beispiel: MS Word und Excel, sehr gut)

Sprachen:Welche Sprachen kannst du außer Deutsch? (Beispiel: Englisch, Niveau Klasse 8; Spanisch zweite Muttersprache; Französisch, Grundkenntnisse etc.)

Praktika: Beispiele: Kinderbetreuung in Ferienzeit von-bis,

Praktikum in der Klasse 8, Angabe der Firma und Zeitraum


Wie du selbst erkennst, können verschiedene Kenntnisse oder Praktika viel über dich verraten. Wenn du schon in den Schulferien einen Ferienjob angenommen hast, kann das vielleicht besonders auf dich aufmerksam machen. Auch ein Praktikum in der Ferienzeit ist durchaus hilfreich. Hast du vielleicht in der Ferienzeit deinen Mofaführerschein bestanden oder bist DRK-Rettungsschwimmer? Deine Kenntnisse dokumentieren, womit du dich außerhalb der Schulzeit beschäftigst.


Besonders, wenn deine Noten eher durchschnittlich sind, sammelst du in dieser Rubrik viele Punkte. Nutze die Schulferien, um innerhalb verschiedener Bereiche als Ferienjobber zu arbeiten. Wenn du in der Ferienzeit gerne verreist, schaue dich genauer vor Ort um. Womit beschäftigen sich die Menschen in deiner Umgebung, mit welcher Arbeit verdienen sie ihr Geld? Vielleicht denken die meisten deiner Mitschüler bei dem Thema Ferienjob vorwiegend daran, sich ein schönes Taschengeld zu verdienen. Es geht aber auch um den Einblick in verschiedene Berufe.


5. Sonstige Aktivitäten


Hobbys: Treibst du Sport im Verein oder spielst ein Instrument?

Ehrenamt: gibst du Nachhilfeunterricht, bist du Hilfstrainer im Verein?


Auch dieser Abschnitt hat viel zu bieten. Einerseits zeigst du, worin deine Interessen während deiner Freizeit bestehen, andererseits kannst du dokumentieren, dass dir deine Mitmenschen wichtig sind und du dich sozial engagierst.


6. Die Unterschrift


Deinen Lebenslauf erstellst du am Computer. Wenn die Arbeiten daran abgeschlossen sind und du alles überprüft hast, druckst du ihn aus und unterschreibst ihn ordentlich nach dem letzten Absatz. Benutze hierfür am besten einen Füller mit blauer Tinte oder einen Kugelschreiber mit blauer Mine. Diese Unterschrift gilt als Schreibprobe. Wenn du dir besondere Mühe gibst, wird auch das positiv auffallen. Solltest du für einen Ferienjob eine Bewerbung als PDF erstellen, dann scanne deine Unterschrift ein und füge diese am Ende des Dokuments hinzu.


Die Kontrolle


Wenn du deinen Lebenslauf geschrieben hast, drucke ihn aus und lies dir alles in Ruhe durch. Am besten legst du ihn einen Tag zur Seite und schaust am nächsten Tag noch einmal alles an. Bist du mit dem Ergebnis zufrieden, dann zeige ihn noch einmal deinen Eltern, oder deinen älteren Geschwistern, einer Freundin, einem Freund oder deinem Lehrer. Kontrolliere noch einmal, ob das Foto gut eingefügt oder aufgeklebt ist und versichere dich, dass die Unterschrift schon getrocknet ist. Sind alle zufrieden und die letzten Fehler beseitigt, kannst du den Lebenslauf zu den anderen Bewerbungsunterlagen ordnen und entweder mit der Post abschicken oder als PDF versenden.


Fazit


Was sich vielleicht anfänglich etwas theoretisch angehört hat, konntest du jetzt Schritt für Schritt nachvollziehen. Jetzt verstehst du, dass der Lebenslauf deine persönliche Visitenkarte ist. Jeder Ferienjob kann wichtig sein, nutze die Schulferien, um verschiedene Arbeiten kennen zu lernen. Wer früh genug anfängt, hat gute Chancen, um schnell zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden. Viel Glück!



 

 

 

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